Die Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft (bagru thewi) ist irgendwann in den 1970er Jahren als Institutsgruppe entstanden und versucht seitdem, politische Arbeit basisdemokratisch und hierarchiefrei zu gestalten. Wir sind Studierende, die die Politik, unsere Universität, unser Institut und unser Studium mitgestalten wollen. Wir denken, dass die repräsentative Demokratie nicht die beste Form der Demokratie ist und glauben, dass Abstimmungen Minderheiten marginalisieren und es nicht möglich ist, die uns unbekannten Meinungen einer riesigen Zahl von Studierenden zu vertreten. Deshalb treffen wir uns einmal im Monat zu einem offenen Plenum und diskutieren dort über Projekte, Vorhaben, Ideen, Probleme, usw.
Basisdemokratie heißt nicht, einen faulen Kompromiss zu erzielen, sondern konsensorientiertes Diskutieren. Alle Meinungen sollen in eine gemeinsame Meinung mit einfließen.
Das Gesetz schreibt eine relativ strenge und hierarchische gewählte Studienvertretung (StV) fest. Dabei werden alle zwei Jahre fünf Studienvertreter*innen gewählt. Die Studienvertretung hat ein Budget, das sich aus den ÖH-Beiträgen speist. Um strukturell verankert zu sein, Zugang zu dem Budget zu haben und auch, um das Recht zu haben in Kommissionen zu sitzen, treten fünf Leute aus der bagru*thewi zur Studienvertretungswahl an. In der alltäglichen Arbeit hat das aber kaum Bedeutung und es wäre auch ein Blödsinn, die viele Arbeit nur zu fünft machen zu wollen. Alle Leute im Plenum, egal ob lange oder kurz dabei, gewählt oder nicht, treffen die Entscheidungen gemeinsam.
Wir wollen antihierarchisch sein, wissen aber, dass gesellschaftliche und rechtliche Strukturen sowie Wissensvorsprünge (wer mehr über ein Thema weiß, kann auch besser dazu argumentieren) Hierarchien erzeugen und versuchen diese ständig mit zu bedenken und abzubauen.
Zu unseren Grundsätzen gehört die basisdemokratische, feministische und antihierarchische Arbeit(sweise), ein emanzipatorischer, antirassistischer und antifaschistischer Anspruch sowie die Unabhängigkeit von Gruppen, Parteien oder Fraktionen.
Wir wollen heteronormative Vorstellungen, die heterosexuelle Zweierbeziehungen als „normale“ Lebensform festschreiben, kritisieren und treten gegen Homophobie, Antisemitismus und Diskriminierungen ein. Wir verstehen unsere Grundsätze weder als starre Dogmen, noch würden wir behaupten, ihnen immer gerecht zu werden. Sie sind vor allem Ansprüche an eine politische Praxis, die lustvolles Handeln und Scheitern miteinschließt.