Die Auswirkungen von diesem Grundsatz sind nicht gerade leicht zu fassen. Es soll versucht werden eine selbstbestimmte Arbeit zu ermöglichen und zu unterstützen. Ebenso wie Selbstermächtigung ermöglicht und unterstützt werden soll. In der Praxis bedeutet das, zu versuchen, eigene Wege zu denken und zu gehen, für die Ideen und Bedürfnisse aller offen zu sein und sich nicht von Normen abschrecken zu lassen. Unsere Arbeitsweise beruht sehr stark auf emanzipatorischen Gedanken, das Plenum ist für alle offen und wer mitgestalten will, kann dort hinkommen. Wir haben keinen Vertretungsanspruch, da wir der Meinung sind, dass alle immer nur ihre eigene Meinung vertreten können und nicht die anderer. Das bedeutet nicht, nur Dinge zu diskutieren und zu machen, die einem selbst direkt von Nutzen sind.
So kann ich unabhängig von meinem Studienstatus für eine bessere Eingangsphase in das Studium einsetzen, oder für einen möglichst guten Bachelor, obwohl ich schon im Master studiere. Ich kann aber immer nur versuchen, es in meinen Augen und nach meinen Ansichten so gut wie möglich zu machen. Wir versuchen, Möglichkeiten aufzuzeigen und nicht Handlungsanweisungen vorzugeben. Also Wissen anzubieten, so dass ein selbstbestimmtes Handeln ermöglicht wird. Das gelingt zwar bei weitem nicht immer, doch wir versuchen grundsätzlich, Menschen als eigenständige Wesen anzusehen, die selbst ihren Weg suchen können, wobei sie dann unterstützt werden sollen.
Wenn wir hier schreiben, dass das Plenum für alle offen sein soll, dann soll das nicht heißen, dass wir alle Aussagen tolerieren. Diese Grundsätze sind der Versuch einer Formulierung, was unsere Grenzen sind. Wir wollen keine Diskriminierungen oder Ausgrenzungen auf unseren Plena haben. Das heißt nicht, dass Menschen keine Fehler machen dürfen, und nicht lernfähig sein können. Aber wer konsequent und vehement rassistisch, sexistisch… spricht und handelt, ist bei uns nicht willkommen.