Der alte tfm-Institutsteil wurde 1943 im Zuge der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik als „Zentralinstitut für Theaterwissenschaft“ gegründet. Da nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft kein grundlegender personeller sowie inhaltlicher Bruch vollzogen wurde, wirkte antisemitisches, völkisches, rassistisches Gedankengut weiterhin in Forschung und Lehre fort.
Gegen Antisemitismus zu sein erfordert eine konsequente Parteinahme für die Opfer und Betroffenen antisemitischer Gewalt, ebenso wie eine Kritik an antisemitischen Positionen an der Universität, im postnazistischen Österreich und darüber hinaus.
Elemente des Antisemitismus finden sich auch in regressivem Antikapitalismus. Etwa, wenn negative Aspekte des Kapitalismus personifiziert werden. Auch zeitgenössische reaktionäre Kapitalismuskritik weist oftmals Parallelen zu antisemitischen Denkstrukturen auf. So wird beispielsweise die Trennung von gutem, schaffendem und bösem, „raffendem“ Finanzkapital aufgegriffen, die auch von den Nazis praktiziert wurde.
Die Beschäftigung mit Antisemistismus taucht immer wieder in unserer Arbeit auf, besonders in der Auseinandersetzung mit der Geschichte unseren Instituts.